Angaben für die Auswahl geeigneter Werkstoffe für die Trinkwasser-Installation im Versorgungsgebiet der WASSERVERSORGUNG BECKUM GMBH
Trinkwasser als unser wichtigstes Lebensmittel darf bis zur Entnahmestelle des Verbrauchers keine unzulässigen Qualitätseinbußen erleiden. Dementsprechend kommt den Werkstoffen in der Trinkwasser-Installation eine besondere Bedeutung zu.
Grundsätzlich sollen nur Produkte mit dem Prüfzeichen einer anerkannten Zertifizierungsstelle verwendet werden, z. B. DIN/DVGW-Prüfzeichen.
Für die Auswahl der geeigneten Werkstoffe haben hygienische Gesichtspunkte eine vorrangige Bedeutung. Weitere Gesichtspunkte zur Werkstoffauswahl betreffen die Vermeidung möglicher Korrosionsschäden. Dazu werden in der DIN 50930 Teil 1 bis Teil 5 Hinweise gegeben. Die Beeinflussung des Trinkwassers durch Korrosion wird durch die Wasserbeschaffenheit, die Eigenschaften des Werkstoffes, die Installationsausführung und die Betriebsbedingungen bestimmt.
Bei der Auswahl von Werkstoffen und Verbindungstechniken sind örtliche Erfahrungen zu berücksichtigen, die ggfs. bei der Wasserversorgung Beckum GmbH, den Installationsunternehmen oder beim Rohrhersteller vorhanden sind.
Zone I
Beckum (ohne Ortsteil Neubeckum), Lippetal (Ortsteile Lippborg, Heintrop, Büninghausen und Hultrop)
Zone II
Beckum (Ortsteil Neubeckum), Oelde, Ennigerloh, Beelen, Warendorf (Ortsteil Vohren), Ahlen (Ortsteile Vorhelm und Tönnishäuschen), Rheda-Wiedenbrück (Ortsteile Batenhorst und St. Vit)
Zone III
Wadersloh, Lippetal (Ortsteile Oestinghausen, Herzfeld, Hovestadt, Schoneberg, Nordwald, Niederbauer, Krewinkel-Wiltrop und Brockhausen), Langenberg, Bad Sassendorf (Ortsteile Ostinghausen, Bettinghausen und Weslarn)
Die Beschaffenheit des gelieferten Trinkwassers kann sich ändern, z. B. durch Schwankungen in der Rohwasserqualität, durch Umstellungen in der Aufbereitung, durch unterschiedliche Versorgungen oder durch Reaktionen in den Transportleitungen. Eine Haftung aufgrund der Analysenangaben muss daher ausgeschlossen werden.
Einsatzbereich für schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe
Eine Veränderung der Trinkwasserbeschaffenheit im Hinblick auf seine Eigenschaften als einwandfreies Lebensmittel wird als vertretbar angesehen, wenn die Zusammensetzung des Zinküberzuges auf dem Rohr bzw. die Legierungszusammensetzung des Verbinders die in DIN 50930-6 aufgeführten Werte nicht überschreitet, was durch das DVGW-Prüfzeichen dokumentiert wird, und das Trinkwasser über die Anforderungen der TrinkwV hinaus folgende Bedingungen erfüllt:
Parameter | Einsatzbereich | Trinkwasser in Zone I | Trinkwasser in Zone II | Trinkwasser in Zone III | |
---|---|---|---|---|---|
Basekapazität bis pH 8,2 | mol/m³ | ≤ 0,5 | 0,04 | 0,20 | 0,05 |
und | |||||
Säurekapazität bis pH 4,3 | mol/m³ | ≥ 1,0 | 1,89 | 3,78 | 2,14 |
Anm.: Von der Verwendung schmelztauchverzinkter Eisenwerkstoffe im Warmwasserbereich ist abzuraten.
Einsatzbereich für Kupfer
Eine Veränderung der Trinkwasserbeschaffenheit im Hinblick auf seine Eigenschaften als einwandfreies Lebensmittel wird als vertretbar angesehen, wenn das Trinkwasser über die Anforderungen der TrinkwV hinaus eine der folgenden Bedingungen erfüllt:
Parameter | Einsatzbereich | Trinkwasser in Zone I | Trinkwasser in Zone II | Trinkwasser in Zone III | |
---|---|---|---|---|---|
pH-Wert | ≥ 7,4 | 7,76 | 7,64 | 7,81 | |
oder | |||||
pH-Wert | 7,0-7,4 | 7,76 | 7,64 | 7,81 | |
und | |||||
TOC | g/m³ | ≤ 1,5 | 0,8 | 4,0 | 2,3 |
Anm.: TOC - Gesamtmenge an organischem Kohlenstoff
Einsatzbereich für Kupferlegierungen
Eine Veränderung der Trinkwasserbeschaffenheit im Hinblick auf seine Eigenschaften als einwandfreies Lebensmittel wird als vertretbar angesehen, wenn das Trinkwasser der TrinkwV und die Legierungszusammensetzung den Anforderungen der DIN 50930-6 entspricht.
Einsatzbereich für nichtrostende Stähle und innenverzinntes Kupfer
In Trinkwasser gibt es für diese Werkstoffe keine Einsatzbeschränkungen.
Einsatzbereich für unlegierte und niedriglegierte Eisenwerkstoffe
Die auf der Oberfläche von unlegierten und niedriglegierten Eisenwerkstoffen unter günstigen Betriebsbedingungen entstehenden Deckschichten bewirken, dass die Parameter- bzw. Grenzwerte der gesetzlichen Vorschriften für Eisen eingehalten oder unterschritten werden.
Parameter | Einsatzbereich | Trinkwasser in Zone I | Trinkwasser in Zone II | Trinkwasser in Zone III | |
---|---|---|---|---|---|
c(O2) | g/m³ | > 3 | 10,4 | 10,5 | 11,7 |
pH-Wert | > 7 | 7,76 | 7,64 | 7,81 | |
Säurekapazität bis pH 4,3 | mol/m³ | > 2 | 1,89 | 3,78 | 2,14 |
c(Ca) | mol/m³ | > 0,5 | 1,1 | 2,5 | 1,3 |
Nickelüberzüge für Rohrverbinder
Nickelüberzüge sind für trinkwasserberührte Flächen nicht geeignet, weil der Grenzwert für Nickel gemäß Trinkwasserverordnung auch bei bestimmungsgemäßer Verwendung nicht eingehalten werden kann (DIN 50930-6).
Bleileitungen
Komponenten und Rohre aus Blei sind für die Trinkwasser-Installation grundsätzlich ungeeignet, da Gesundheitsrisiken bei jeder Wasserbeschaffenheit gegeben sind. Noch vorhandene Bleileitungen sollten umgehend ersetzt werden.
Kunststoffe
Rohre und Installationssysteme aus Kunststoff müssen den einschlägigen DIN-Normen und DVGW-Arbeitsblättern entsprechen. Übrigens gibt es für diese Werkstoffe keine weiteren Einsatzbeschränkungen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass in derartigen Systemen Bauteile aus metallischen Werkstoffen vorhanden sein können, die Einsatzbeschränkungen unterliegen.